Nachexil. Reisen und Rückkehr im Werk deutsch-jüdischer Flüchtlinge am Beispel Hilde Domin
Resumen
Ausgehend von Georges-Arthur Goldschmidts Überlegungen zum langen „Nachexil“ eines jüdischen Überlebenden des Nationalsozialismus konzentriert sich der Artikel auf die zahlreichen Reisen und Ortswechsel, von denen ehemalige Exilierte in ihren Schriften berichten. Das Europa der Vertriebenen nach 1945 ist geprägt von einer hohen und oft erratischen Mobilität. Vor diesem Hintergrund sind die Reisen der Rückkehrer*innen von besonderer Relevanz. Für jüdische Rückkehrende stellte die Remigration nach Deutschland aufgrund der Nahgeschichte des Holocaust eine besondere Herausforderung dar. In diesem thematischen Kontext untersuche ich insbesondere das Werk der Dichterin und Intellektuellen Hilde Domin, das dieses komplexe Nachexil exemplarisch veranschaulicht.Neben lyrischen Zeugnissen konzentriert sich mein Beitrag auf ihre Essays, wobei auch ihre Korrespondenz und ihr öffentliches Auftreten in Westdeutschland berücksichtigt werden. Hier beleuchtet Domin ihre Rückkehrversuche, ihre Unruhe und ihre langen Aufenthalte in Spanien, die von einer fragilen und hybriden Identität zeugen. Die Untersuchung zeigt, dass die Motive des Verlassens und des Bleiben-Dürfens in Domins Schriften in einem dialektischen Spannungsverhältnis stehen.
Derechos de autor 2025 Linda Maeding

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